Tauschen statt kaufen – Tag der Nachhaltigkeit

Tag der Nachhaltigkeit

Von Marco Partner

Beim Tag der Nachhaltigkeit lernen Schüler in der Erich Kästner-Schule, wie jeder einen Beitrag zur Bewahrung der Umwelt leisten kann.

Zu einem schonenden Umgang mit der Natur anregen. Ressourcen reduzieren, Plastik vermeiden und Alternativen erkennen: Anlässlich des Tages der Nachhaltigkeit wurde am Donnerstag in der Erich Kästner-Schule (EKS) auf vielfältige Weise aufgezeigt, inwiefern jeder mit einem bewussteren Handeln, seinen persönlichen Beitrag zur Bewahrung der Umwelt leisten kann.

Tauschen und Feilschen statt immerzu neu kaufen: Bei einem Flohmarkt lernten die Fünftklässler, dass Bücher nicht immer frisch und ungelesen in Folie eingeschweißt sein müssen. Stattdessen boten sie untereinander Kinderbücher wie „Was ist was?“ oder „Die drei Fragezeichen“ zu Mini-Preisen an. „Bücher werden oft nur einmal gelesen und verstauben dann im Regal oder landen sogar im Müll“, erklärt Geschichtslehrerin Simone Egel. Bei dem kleinen Basar im Pausenhof gingen die jungen Schüler jedoch auf Schnäppchenjagd. Einzig das Wetter wollte nicht ganz mitspielen. „Wir wurden vom plötzlichen Regen überrascht. Daher mussten wir die Aktion nach einer Stunde abbrechen und auch die Kinder der Schillerschule konnten nicht kommen. Aber es waren trotzdem alle happy“, sagt die Lehrerin.

Im trockenen Klassensaal dagegen streiften die Sechstklässler durch einen Sinnes- und Ernährungsparcours. Orangen und Maracuja werden von Kürbissen und Äpfeln getrennt. Welche Lebensmittel sind eigentlich heimisch – und welche exotisch? Das galt es herauszufinden.

Und nicht immer liegt die Antwort so einfach auf der Hand. „Viele Nahrungsmittel kommen von weit her. Auch Äpfel werden zum Teil in Chile oder Neuseeland verpackt und nach Deutschland transportiert. Das gilt es zu hinterfragen. Denn man kann die Äpfel genauso gut auch vom Obstbauern um die Ecke kaufen“, verdeutlicht Elke Wagner-Pommerenke, die seit zehn Jahren den Nachhaltigkeitstag organisiert.

Dass Optik und Geschmack bei Früchten und Gemüse nicht immer übereinstimmen müssen, wird ebenso veranschaulicht – und der Zuckergehalt von Energydrinks, Cola oder Orangensäften unter die Lupe genommen. Bis in die tägliche Küche hinein reicht der Anschauungsunterricht. Bei dem Projekt „Best of the Rest“ wird aufgezeigt, welche Gerichte man mit den Überbleibseln im Kühlschrank zaubern kann – ohne dafür in den Supermarkt zu hetzen oder Lebensmittel wegzuschmeißen. „Vor allem geht es darum, Müll zu vermeiden. Nachhaltigkeit bedeutet für mich, sinnvoll mit allen Ressourcen umzugehen und den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen“, so Wagner-Pommerenke.

Plastikverpackungen sind ein Problem

Welche Alternativen es heute schon für Plastikverpackungen gibt, wird im Chemie-Raum der Neuntklässler deutlich. Unter der Anleitung von Isabelle Herzog vom Landesbetrieb „Landwirtschaft Hessen“ lernen die Schüler die Probleme der klassischen Kunststoffe kennen. „Sie werden aus Erdöl gewonnen und sind nicht abbaubar“, erläutert die Expertin.

Dabei wächst ein nachwachsender Rohstoff, der als Biokunststoff verarbeitet werden kann, auf den heimischen Äckern: die Kartoffel. „Aus der Stärke lässt sich hervorragend Kleber herstellen, wenn man es aufkocht“, verrät Herzog. Letztlich bestimme aber der Markt, wie Lebensmittel verpackt werden. Doch der ist immer noch vom Kunden abhängig. „Natürlich können wir mit unserem Verhalten etwas beitragen“, weiß sie. Es muss nur jemand anfangen, zum Beispiel in der Schule.