Berufsinfobörse an der EKS wird genutzt

Berufsinformationsbörse wird genutzt

Bei der Berufsinfobörse an der EKS sind einheimische, aber auch überregionale Arbeitgeber am Start.
Von Oliver Lohmann
Foto: Sven Dehoust
(BÜZ)

Berufsorientierung wird an der EKS großgeschrieben.

Einmal im Jahr gibt es eine Börse, bei der sich Schüler und Arbeitgeber näherkommen können.

Information statt Sport. Die Turnhalle der Erich-Kästner-Schule diente ausnahmsweise als Veranstaltungsort für die Berufsinfobörse. Rund 230 Schüler nutzten die Gelegenheit, sich bei rund 20 Arbeitgebern über deren Ausbildungsplatzangebot aufklären zu lassen. Die Arbeitgeber zeigten sich mit dem Interesse der Jugendlichen zufrieden.

Berufsorientierung wird an der EKS großgeschrieben. Schließlich sollen die jungen Leute nicht nur mit einem Schulabschluss nach Hause gehen, sondern auch mit einer klaren Perspektive für die Zeit danach. Seit mehr als 20 Jahren gibt es daher eine Berufsinfobörse. Die Arbeitslehre-Pädagogen bereiten diesen Infotag mit ihren Schülern vor und nach. „Schon vorab informieren sich die Schüler über die Unternehmen. Bei der Börse haben sie dann drei Pflichttermine, dürfen aber auch weitere Gespräche führen. Und das Ganze wird im Fach Arbeitslehre nachbearbeitet“, erklärt EKS-Lehrkraft Sven Dehoust. Die Börse ist verpflichtend für alle Achtklässler sowie die Realschüler der neunten Jahrgangsstufe. Erstmals sind auch die Achtklässler der Hofheimer Nibelungenschule dabei.

Für Schule und Unternehmen ist es gleichermaßen wichtig, dass die Hemmschwelle für die jungen Leute niedrig ist. Daher steuern sie zumeist in kleinen Gruppen die Stände der potenziellen Arbeitgeber an. Und die Unternehmen haben auch junge Leute mitgebracht – meist Auszubildende, die über ihre Lehre berichten können. Tatsächlich stellen die EKS-Schüler ganz einfache, aber eben für sie wichtige Fragen: Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es? Macht die Arbeit Spaß? Ist sie anstrengend? Das können doch Azubis glaubhafter vermitteln als Erwachsene.

Und unter diesen sind sogar ehemalige EKS-Schüler, zum Beispiel Marvin Mews, der derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Betreuung der Joseph-Heckler-Schule in Bensheim absolviert. Eingesetzt wird er allerdings von der Nieder-Ramstädter Diakonie. Teamleiterin Jennifer Rott sagt: „Wir wollen hier eine Lanze für die sozialen Berufe brechen.“ Und Mews ergänzt: „FSJ macht Spaß. Man lernt etwas dazu.“

Auch das Bensheimer Finanzamt ist bei der Infobörse und wirbt um Nachwuchs: entweder für den zweijährigen Ausbildungsberuf Finanzwirt oder ein duales Studium an einer Fachhochschule zum Diplom-Finanzwirt. „Mädchen sind interessierter“, stellt Ausbildungssachbearbeiterin Teresa Jordan fest. Unter den Beamten im Bensheimer Finanzamt seien auch ehemalige EKS-Schüler, weiß die junge Frau. Am Stand der Raiffeisenbank Ried sitzen gleich zwei ehemalige EKS-Schüler: Personalleiter Christian Geib und Jahrespraktikant Luis Winkler. „Bankkaufmann ist in den letzten Jahren nicht mehr so ein In-Beruf wie in den 1990ern. Aber es zieht wieder an“, bemerkt Geib und freut sich über die interessierten Jugendlichen der EKS. Er verweist die Acht- und Neuntklässler darauf, dass man das zweiwöchige Pflichtpraktikum bei seiner Bank absolvieren kann. Einen richtigen Einblick in die Welt der Banken erhalte man aber erst bei einem Jahrespraktikum.

Nicht ganz leicht haben es Firmen, die Berufe im Handwerk ausbilden. „Personalfindung ist schwerer geworden. Nur wenige wollen wirklich ins Handwerk. Einige nutzen es als Sprungbrett für ein Studium“, meint Sebastian Mai, Ausbilder beim Gebäudetechnik-Spezialisten Herbert, der auch eine Niederlassung in Bensheim hat. „Wir bieten Praktika an, damit die jungen Leute sehen, was man beispielsweise als Anlagenmechaniker macht.“ Wolfgang Hofmann wirbt um Azubis für den Bürstädter Betrieb Stadtmüller Bedachungen. Dort könne man nicht nur Dachdecker, Zimmermann und Spengler lernen, sondern auch eine Lehre in den Bereichen Innenausbau sowie Solartechnik machen. „Wir suchen händeringend Azubis. Bei uns verdient man mehr als bei größeren Firmen. Und man hat bei uns auch Aufstiegsmöglichkeiten“, versichert Hofmann. Werbung muss aber auch ein Großunternehmen wie BASF machen.“ Wir bieten in Ludwigshafen und Lampertheim mehr als 40 Ausbildungsberufe“, sagt Irmgard Schieck. Die Ausbildungsleiterin am Standort Lampertheim hat festgestellt, dass das Interesse bei den Neuntklässlern größer ist als bei den Achtklässlern: „Die sind näher dran am Berufsleben.“