Lieber selbst probieren als einfach alles glauben

Forschertage

Von Vanessa Dörfler (BZ)

Viertklässler von der Schillerschule lernen bei den Forschertagen an der Erich Kästner-Schule Naturwissenschaften kennen. Einfache Chemie-Experimente geben einen ersten Einblick.

Wie funktioniert Osmose? Was bedeutet es, wenn das Wasser besonders dicht ist? Und was ist Chemie? Diesen und anderen Fragen waren am Donnerstagmorgen die vierten Klassen der Schillerschule bei den Forschertagen der Erich Kästner-Schule auf der Spur. Und profitierten von der Auszeichnung der Gesamtschule als „Mint-freundliche Schule“ – einer Schule also, die besonderen Wert auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik legt.

Bereits zum dritten Mal gab es die Forschertage. Sie sollen Grundschülern und ihren Eltern eine Entscheidungshilfe auf der Suche nach einer weiterführenden Schule sein. Hildegard Stöckel, Klassenlehrerin der 4c, konnte sich schon gestern vorstellen, wer aus ihrer Klasse im nächsten Schuljahr künftig in der Erich Kästner-Schule lernen wird: „Wir hatten gerade Elternsprechtag und einige Kinder werden mit Sicherheit hierher wechseln, die kurzen Wege sind oft entscheidend oder wenn schon ein Geschwisterkind die EKS besucht.“

Ihre Schüler hörten Dr. Elke Wagner-Pommerenke im Chemiesaal aufmerksam zu, als sie Experimente erklärte und zum Mitmachen aufforderte. An vier Stationen machten sich die Grundschüler mit einfachen chemischen Versuchen vertraut, staunten, dass ein löchriges Netz Wasser halten kann. „Es ist eine gute Einstellung, wenn ihr nicht alles glaubt und schon gar nicht das, was ihr nicht selbst ausprobiert habt“, betonte Wagner-Pommerenke.

Die Naturwissenschaften werden an der EKS besonders gefördert, immer wieder werden frische Ideen umgesetzt. „Neu ist beispielsweise unsere Forscherpause, die sehr gut angenommen wird“, sagte Schulleiterin Stephanie Dekker. Die Fünftklässler können in der großen Pause im Chemiesaal kleine Experimente machen.

So können auch die jüngsten EKS-Schüler, die das Fach noch nicht im Unterricht haben, erste Schritte in die Welt der Chemie machen. „Das soll zunächst einmal den Spaß an den Naturwissenschaften vermitteln, aber auch ein Teaser für die höheren Klassen sein“, so Dekker. Elke Wagner-Pommerenke betreut diese Forscherpausen, bei denen der Chemiesaal aus allen Nähten platzt. Sie ist auch die Mint-Beauftragte der Schule. Sie betreut naturwissenschaftliche Wettbewerbe, Jugend-forscht-Projekte und achtet auf die Förderung von Begabten. Gestern stand sie im weißen Kittel vor den Schillerschülern, hatte erst eine Traube, dann eine Tomate, schließlich einen Luftballon und eine Schale voll Pfeffer und Salz in den Händen. Die Experimente waren alle leicht verständlich und sollten zum Nachahmen zuhause animieren. Jede Klasse könne bei den Forschertagen zwei Schulstunden lang bei zwei Aktivitäten aus den Fachbereichen Biologie, Physik oder Chemie mitmachen, sagte Wagner-Pommerenke.

Zwei Schülerpaten begleiten die Neulinge

Zudem konnten die Grundschüler in der Mediothek stöbern, dort wartete die Fachschaft Deutsch mit einem Bücherquiz. Wer hungrig war, holte sich in der Küche eine frisch gebackene Waffel und einen Kakao. Insgesamt nahmen in diesem Jahr 240 Grundschüler an der Aktion teil. Sie kamen von der Schule in den Weschnitzauen in Biblis, der Steinerwaldschule in Nordheim und der Schillerschule. Und damit sich keiner an der großen Schule verirrt, hatte die EKS laut Wagner-Pommerenke „ein Rundum-Wohlfühl-Paket“ geschnürt: Mit jeder Grundschulklasse liefen zwei Schülerpaten mit, für diese Aufgabe war die 8 Ra ausgewählt worden. Die Realschüler erklärten den Neulingen und ihren Klassenlehrern, wo Mediothek und Toiletten sind und halfen in der großen Pause, den Überblick nicht zu verlieren.