Gesunde Schule

Schule & Gesundheit

In den sich wechselseitig verstärkenden Herausforderungen von Familie, Schule und Freizeit gelingt es immer weniger Schülerinnen und Schülern „gesund“ zu bleiben. Dies betrifft etwa ein Drittel alle Kinder und Jugendlichen.

Auch haben in den letzten Jahren Arbeitsschutz-, Schulentwicklungs- und Gesundheitsforschung gleichzeitig auf die hohen Belastungen im Lehrerberuf sowie auf die angegriffene Gesundheit der Lehrerinnen und Lehrer aufmerksam gemacht.

„Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt, dort wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben.“ (Ottawa-Charta,
WHO 1986)

Auf das Schulwesen übertragen bedeutet dies: „Gesundheitsfördernde Schulen“ arbeiten selbst an der Verbesserung ihrer Gesundheitsqualität als Arbeitsplatz und Lebensraum.

Weitere Informationen:
www.schuleundgesundheit.hessen.de

Beim ersten Yolo-Day an der Erich Kästner-Schule steht Gesundheit im Mittelpunkt

Das Akronym „Yolo“ steht für den Ausdruck „You only live once“, was auf Deutsch so viel bedeutet, wie „Du lebst nur einmal“. Dieser Ausdruck ist besonders bei Jugendlichen in den vergangenen zehn Jahren beliebt, die damit auf eine Geisteshaltung anspielen, all das zu tun, was man möchte, egal welchen Gefahren man sich dabei aussetzt.

Einen ganz anderen Sinn hat dieses Akronym durch den „Yolo-Day“ erhalten, der von Lampertheimer Schülern in Kooperation mit dem Gesundheitsamt Kreis Bergstraße erfunden und seitdem regelmäßig an Schulen in der Umgebung organisiert wird. In diesem Zusammenhang bedeutet der Ausdruck nämlich, sein Leben verantwortungsbewusst zu führen und dabei auf seine Gesundheit zu achten, damit es nicht schneller als nötig beendet ist.

Der Bürstädter Erich Kästner-Schule (EKS) ist es wichtig, ihren Schülern das zu vermitteln. Deshalb musste Schulleiterin Stephanie Dekker auch nicht lange überredet werden, als sie angefragt wurde, ob der „Yolo-Day“ auch an ihrer Schule stattfinden könne.

Dieser Tag, der am Freitag erstmals an der EKS veranstaltet wurde, war nicht nur für die Schulleiterin, die Schüler und Bürgermeisterin Bärbel Schader, die der Veranstaltung ebenfalls beiwohnte, aufregend. Auch für das Organisationsteam um Reinhild Zolg, der Gesundheitspräventionsbeauftragten des Kreises Bergstraße, und Diana Stolz, der Vizelandrätin und Gesundheitsdezernentin des Kreises war es eine Herausforderung. Denn mit 870 Schülern war die EKS die bisher größte Schule, an der der „Yolo-Day“ veranstaltet wurde.

Damit auch von Seiten der Schule alles rund lief, darum kümmerte sich Lehrerin Laura Bühler. Sie betonte: „Der Förderverein hat uns eine ordentliche Summe Geld gegeben, damit wir alle Workshops finanzieren konnten. Insgesamt haben wir 23 Stationen zusammenbekommen, von denen heute jede Klasse drei Workshops besucht.“

Dafür konnten zahlreiche Kooperationspartner wie beispielsweise die Polizei, das Odenwaldinstitut und Krankenkassen gefunden werden, die die Kinder altersgerecht mit Gesundheitsthemen und Prävention vertraut machten. „Die Aktionen sind interaktiv, dadurch gehen die Schüler mit ganz anderen Impulsen raus und tragen das Erlebte ins Elternhaus“, erklärte Diana Stolz.

Unter anderem führten Mitarbeiter des Rettungsdienstes die Schüler an die Laien-Reanimation heran, während die Suchtberatung Prisma etwas zum Thema Spielsucht vorbereitet hatte. Gesunde Durstlöscher wurden im Workshop von Beate Weis zubereitet. An der Station „Wen streicheln, wen essen“ des BUND wurde über den angemessenen Fleischkonsum reflektiert. Außerdem gab es zwei Workshops zur Alkoholprävention.

Themen von Diskriminierung bis Blut- und Organspenden

Die Netzhelden der EKS, die mit ihrem Projekt im Rahmen des „Yolo-Days“ auch an anderen Schule mitgewirkt haben, klärten über die Chancen und Gefahren des Internets auf. Ähnlich war das Projekt „Wir beherrschen die Medien – nicht die Medien uns“, in dem es um die Wichtigkeit des Erwerbs einer Medienkompetenz im Umgang mit neuen Medien ging. Erstmals dabei war das Demokratiezentrum Hessen mit der Station „Vom Vorurteil zur Diskriminierung“ sowie die Uni Heidelberg, die eine Station zur Organspende vorbereitet hatte. Wie wichtig diese ist, lernten die Kinder auch an der Station des Deutschen Roten Kreuzes, wo Ute Fuchs betonte, dass die Organ- als auch die Blutspende Leben retten könnten. Darüber hinaus gab es zahlreiche weitere Angebote, die sich mit Gesundheitsthemen befassten, wie zum Beispiel Sport-Workshops.