EKS-Schüler erfolgreich bei „Jugend forscht“ in Wiesbaden

Jugend forscht

Von Helmut Kaupe
Februar 2019

Laurin Wiedemann, Thorbjörn Schiffner, Patrick Schulze, Lisa Gesue und Paula Schulze holen beim Regionalwettbewerb je einen ersten und zweiten Platz und zwei Sonderpreise.

Seit vielen Jahren nehmen Schüler der Erich Kästner-Schule (EKS) am Wettbewerb „Jugend forscht“ teil – und oft mit großem Erfolg. Auch beim jüngsten Wettbewerb waren Bürstädter wieder vorne dabei, dafür mussten sie allerdings nach Wiesbaden fahren – obwohl es auch einen Wettbewerb im benachbarten Lampertheim gab. Doch die Fahrt in die Landeshauptstadt lohnte sich.

Der Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ am Standort der BASF Lampertheim konnte in diesem Jahr erstmalig aus Platzgründen nicht alle angemeldeten Projekte der Schulen aus den Kreisen Bergstraße und Odenwald unterbringen. Deshalb traf die Wettbewerbsleitung die Entscheidung, dass die Schüler der EKS mit ihrer Betreuerin Dr. Elke Wagner-Pommerenke ihre Wettbewerbsbeiträge beim „Regionalwettbewerb Hessen West“ im Ausbildungszentrum von InfraServ in Wiesbaden präsentieren sollten.

Trotz der mit dieser Regelung verbundenen Schwierigkeiten hinsichtlich der Anreise von 70 Kilometern und dem Transport der teilnehmenden Schüler inklusive ihrer Ausstellungsmaterialien haben die Bürstädter Jungforscher sehr erfolgreich abgeschnitten. „Ursprünglich wollten wir unsere Teilnahme erstmals seit mehr als 20 Jahren wegen des beträchtlichen Aufwands und der im Vergleich zur BASF Lampertheim wesentlich längeren Fahrtstrecke absagen“, berichtete die langjährige Betreuerin Wagner-Pommerenke. „Im Sinne unserer Schüler, die schon sehr lange auf dieses Ziel hingearbeitet haben und von der Absage maßlos enttäuscht gewesen wären, sind wir dann doch in die Landeshauptstadt gefahren“.

Erfolge

Seit vielen Jahren erzielten EKS-Schüler bei Regional- und Landeswettbewerben von „Jugend forscht“ sehr gute Platzierungen, und sie durften sich über zahlreiche Sonderpreise freuen: beispielsweise 2004 Teilnahme am Bundesentscheid in Saarbrücken, 2010 und 2016 „Jugend forscht“-Schulpreis für die EKS, Teilnahme am Landesentscheid in den Jahren 2002, 2005, 2007, 2009, 2014 und 2019. (heka)

Wie sich am Samstagvormittag herausstellte, war diese Entscheidung absolut richtig. Im Fachgebiet „Arbeitswelt“ erzielte Laurin Wiedemann aus der Klasse 7Gb mit seinem Projekt „Ist die Tube wirklich leer?“ den ersten Platz. Der Schüler untersuchte verschiedene Tubeninhalte (zum Beispiel Zahncreme) quantitativ hinsichtlich der Menge, die nicht genutzt und entsorgt wird. Diese Restmenge wurde auf einen mittleren Kaufpreis und den Jahresbedarf hochgerechnet. Das systematische Vorgehen, die altersbezogene Fragestellung und die gute Präsentation wurden als Gesamtpaket gewürdigt und mit dem 1. Platz unter sechs eingereichten Projekten honoriert. Laurin Wiedemann darf sich freuen, dass in der Sparte „Schüler experimentieren“ seit zwölf Jahren erstmals wieder ein Landeswettbewerb ausgeschrieben ist. Dieser findet am 12. und 13. April in Kassel statt. Als Erstplatzierter nimmt er automatisch daran teil.

Die Arbeit von Thorbjörn Schiffner aus der Klasse 5Gb wurde unter sieben Beiträgen im Fachgebiet „Chemie“ mit dem 2. Platz ausgezeichnet. Er behandelte das Thema „Kann man die Nitratbelastung von Wasser mit einfachen Verfahren reduzieren?“. Dafür stellte er eine standardisierte Testlösung aus Flüssigdünger her. Weitere Untersuchungen sind geplant.

Über den Sonderpreis „Mint-EC“ des „Vereins der mathematisch-naturwissenschaftlichen Excellence-Center an Schulen“ durfte sich Patrick Schulze aus der Klasse 5Gb freuen. Die Jury würdigte damit seine Untersuchungen zur Herstellung einer antibakteriellen Folie aus biologischen Grundstoffen.

Den Sonderpreis „Umwelttechnik“ bekamen Lisa Gesue und Paula Schulze aus der Klasse 10Gb zugesprochen. Sie führten ihre letztjährigen Untersuchungen zum Thema „Kann Säure nicht auch gut sein?“ fort und stellten sich die Frage, ob Pflanzen aus dem sauren Regen auch Nutzen ziehen können. „Natürlich freuen wir uns, dass wir die Strapazen durch die unfreiwillige räumliche Verlegung und die langen Fahrtstrecken auf uns genommen haben, wenn das Abschneiden so erfolgreich für die Schüler ausgefallen ist“, resümierte Wagner-Pommerenke. Sie hofft, dass im nächsten Jahr bei hohen Anmeldezahlen eine andere Schule in den sauren Apfel beißen und in die Landeshauptstadt ausweichen muss. Das bestätigte auch Regional-Wettbewerbsleiterin Dr. Eva Melanie Eberhardt vom Staatlichen Schulamt in Heppenheim auf Anfrage dieser Zeitung: „Wenn erneut die Kapazitätsgrenze am BASF-Standort in Lampertheim erreicht werden sollte, wird auf jeden Fall eine andere Schule nach Wiesbaden fahren müssen“.