Schulung der Streitschlichter

Streitschlichter Schulung

Auf dem Weg zur Schule können so manche Gefahren lauern: Wenn zum Beispiel das Kind in Streit mit anderen Heranwachsenden gerät. Oder wenn fremde Menschen das Kind ansprechen oder sogar sein Portemonnaie rauben wollen. Schon seit einigen Jahren bietet deshalb die Erich Kästner-Schule (EKS) seinen Schützlingen ein Training zum zertifizierten Schulwegbegleiter an. Damit die älteren Pennäler auf die jüngeren Schüler unterwegs aufpassen. Nach einer zweitägigen Ausbildung dürfen sich jetzt wieder 14 Mädchen und Jungen ab sofort als Schulwegbegleiter engagieren.

„Stress im Bus? Das muss nicht sein. Mische dich ein!“. Mit diesen Sätzen wirbt der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), der die Kosten dieses Trainings vollständig übernimmt, über blau-weiße Informationsbroschüren für die Ausbildung zum Schulwegbegleiter. Wenn jemand mit einem schwarzen Filzstift die Sitzpolster beschmiert, seinem Nachbaren in die Rippen boxt oder ältere Jungs ein wehrloses Mädchen bedrängen – in solchen heiklen Momenten muss ein Schulwegbegleiter geistesgegenwärtig eingreifen, sich dazwischen stellen und vernünftig schlichten. Bei Rangeleien und Streitereien etwa. „Ich betreue dieses Training seit fünf Jahren. Ich schaue unter den Jugendlichen, wer Interesse hat und informiere darüber, wann und wo das stattfindet“, erklärte Lehrerin Christine Negle.

Eine Voraussetzung für das Training sei, wie die Faltbroschüre erläutert, dass der potentielle Schulwegbegleiter regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule fährt. Die zum Schulwegbegleiter qualifizierenden Workshops leitet Konfliktberaterin Jutta Barner-Grüber, eine Vertreterin des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar. Rollenspiele und Übungen sind zentraler Inhalt dieser Workshops. „Das Training soll langfristig nachwirken, damit die Schüler wissen, dass es bei Problemen einen Ansprechpartner gibt“, schilderte Mediatorin Jutta Barner-Grüber.

Ein Zertifikat von der Konfliktberaterin

Nach erfolgreicher Teilnahme überreicht die Konfliktberaterin ein Zertifikat. Ausgebildete Schulwegbegleiter übernehmen die Patenschaft für jüngere Schulkameraden und helfen den Kleineren, sich an der Haltestelle und während der ersten Busfahrten zurechtzufinden. Am Training nahm auch Schülerin Jana Blechschmitt teil. „Das macht sich gut im Zeugnis bei Bewerbungen“, begründete die 13-Jährige, die gerade die achte Klasse der Realschule besucht, ihre Teilnahme. Nach der Schule möchte Jana Blechschmitt eventuell eine Ausbildung zur Industriemechanikerin oder Schweißerin belegen.