Mobil & Authentisch – Berufswelt zu Gast in der EKS

Berufswelt

Metall- und Elektroindustrie wirbt an EKS für die Branche

Einfacher geht es wohl kaum: Da steht ein nagelneues Fahrzeug auf dem Schulhof der Erich Kästner-Schule (EKS), drum herum drei Auszubildende, eine Handvoll Schüler und Ansprechpartner aus der Metall- und Elektroindustrie sowie von Bildungsorganisationen. Und schon haben die jungen Leute aus der 9. Jahrgangsstufe Gelegenheit, sich ausführlich zu informieren, vielleicht schon eine Orientierung in ihrer Berufswahl zu finden.

Für den Wahlpflichtunterrichtskurs „Metall“ von Lehrer Sven Dehoust war am Freitagmorgen das Projekt „mobil und authentisch“ von Hessenmetall, dem hessischen Verband der Metall- und Elektrounternehmen, eine willkommene Erweiterung des Unterrichts. Erst im Frühjahr aus einem Arbeitskreis südhessischer Ausbildungsleiter und der IG Metall entstanden, scheint das Projekt schon in seiner jetzigen Pilotphase überaus erfolgreich zu sein. Vor den Sommerferien gestartet, steckt es zwar noch in der Entwicklung, soll aber langfristig laufen und wirken. „Ziel ist es, Schüler besser über duale Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren und so zur Nachwuchsgewinnung in unserer Branche beizutragen“, sagte Reinhard Pfeifer, der zwar als Ausbildungsleiter bei Dentsply Sirona in Bensheim tätig ist, aber an diesem Tag als Botschafter für alle Metall- und Elektrobetriebe vor Ort war.

Die Kampagne richtet sich vor allem an Haupt- und Realschüler. Gebraucht werden in der Industrie jene jungen Leute, die nach der Ausbildung in die Fertigung gehen wollen, Gelerntes dort umsetzen. „Unsere Herausforderung liegt in der richtigen Auswahl der Bewerber. Wir suchen Hauptschüler, die engagiert mitmachen. Viele, die in unserer Branche lernen wollen, das ist ganz wichtig. Sie können es aber noch nicht, wir bringen ihnen dieses Können bei“, so Pfeifer.

Damit klar wird, wie vielfältig die Ausbildungsmöglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie sind und dass auch Mädchen sich über Gendergrenzen hinweg für diese Berufe begeistern können, gibt es neben dem Projekt „mobil und authentisch“ das Konzept „Campus Unternehmen“ – ein virtuelles Angebot an Unternehmen und Jugendliche, miteinander in Kontakt zu kommen, Lebenswelten über Blogs und Bilder zu teilen und zu erklären. „Um die Jugendlichen auch auf ihren eigenen Kanälen anzusprechen, verbreiten wir mit Unternehmen Informationen in den sozialen Netzwerken. Dort kann sich jeder über Praktikums- und Ausbildungsplätze erkundigen, kann aber auch einfach Bilder von solchen Aktionen wie heute anschauen und den Freunden zeigen“, sagte Andreas Sauer, der als Vertreter des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft (Region Südhessen) auf dem Schulhof der EKS war.

Für Lehrer Sven Dehoust ist es klar, er sagte: „Viele der Neuntklässler stehen erst am Anfang ihrer Berufsorientierung, mein Einfluss als Lehrer ist gering, aber mit solchen Projekten wie einer Berufsinfobörse oder eben ,mobil und authentisch‘ können wir als Schule Alternativen aufzeigen und den Blick über den Tellerrand hinaus ermöglichen.“ In der Schule selbst gibt es zwei Werkräume, dort lernen die Teilnehmer seines WPU-Kurses mit dem Werkstoff Metall umzugehen.

Ausbildung kann sehr vielschichtig sein

Dass die Ausbildungen etwa zum Feinmechaniker und Mechatroniker aber sehr vielschichtig sind und nicht immer nur mit Blechschere und Feile zu tun haben – dies konnten die jungen Menschen am Freitag auf dem Schulhof unkompliziert und von nahezu Gleichaltrigen erfahren. Cheyma, Sophia und Jessica sind zwar eigentlich wegen des Lehrers im „Metall“-Kurs, fanden die Aktion aber „interessant“, „haben viel Neues gelernt“ und „die Ausstattung des Autos echt toll“.