Kochkurse sind an der EKS der Renner

Kochkurse

Von Frank Gumbel (BZ)

Die Erich Kästner-Schule bietet in der pädagogischen Nachmittagsbetreuung die Wahl zwischen 43 Kursen. Dabei ist der Kochkurs so beliebt, dass er in zwei Teile gesplittet wurde.

Etwa 800 Schüler besuchen derzeit die Erich Kästner-Schule (EKS). Sie werden von mehr als 60 Lehrern in 37 Klassen unterrichtet. Im Hauptschulzweig werden die Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis sieben ganztägig beschult. Realschul- und Gymnasialzweig bieten eine pädagogische Nachmittagsbetreuung für die Klassen fünf bis sieben an. „Die Schüler können das nutzen, aber sie müssen es nicht“, erläutert Margit Heumann, die für die Koordinierung des Ganztagsangebots verantwortlich ist.

Und das ist keine einfache Aufgabe, gilt es doch, die 43 im Angebot befindlichen Kurse zu steuern. Dazu gehören Arbeitsgemeinschaften (AGs), Förderkurse und Hausaufgabenbetreuung. Die Nachmittagsbetreuung wird von montags bis donnerstags angeboten. Neben von Sport geprägten AGs wie Fußball und Tischtennis gibt es auch kreative Kurse wie Tanzen oder Kunst. Darüber hinaus ist Kochen so gefragt, dass gleich zwei Kurse laufen.

Die Hälfte der Interessenten auf nächstes Jahr vertröstet

In der Küche der EKS sind Susanne Jackelbauer und Dagmar Erdinger mit 32 Kindern und Jugendlichen am Kochen und Backen. Eigentlich hatten sich sogar 64 Mädchen und Jungen für diese neu gebildete AG gemeldet, aber diese große Zahl war von der Betreuung her nicht möglich. Die Verantwortlichen haben daher zwei Kurse mit jeweils 16 Teilnehmern gebildet und die restlichen 32 Interessenten auf andere AGs verteilt. Gleichzeitig erhielten diese die Zusage, bei der im Februar neu startenden Nachmittagsbetreuung am Kochen teilnehmen zu dürfen. Zwei Drittel der Teilnehmer sind Mädchen, aber die kochenden Jungs sind auch mit Feuereifer dabei.

EKS

Den Schwerpunkt in dieser kooperativen Gesamtschule bildet der Realschulzweig, den 479 Schüler besuchen und der Gymnasialzweig mit 182 Schülern. Den Hauptschulzweig besuchen 125 Mädchen und Jungen. (frg)

Dagmar Erdinger ist mit ihrer Gruppe gerade dabei, Weihnachtsplätzchen zu backen, während Susanne Jackelbauer mit ihren Kindern den Mittagstisch zubereitet: eine leckere Gemüse-Spätzle-Pfanne. Das Alter der Teilnehmer liegt zwischen elf und 13 Jahren und alle sind fleißig und engagiert – zumindest in der ersten Hälfte des Kurses. Als dann nach dem Essen das Geschirr gespült und abgetrocknet werden muss, ist die Begeisterung nicht mehr ganz so groß.

Jackelbauer ist mit Beginn der Nachmittagsbetreuung in diesem Jahr dazugekommen. Erdinger hat als Betreuungskraft größere Erfahrung. Die Kinder schwärmen von den Spezialitäten, bei denen sie mitwirken durften. Der zwölfjährige Sascha war ein Fan der Waffeln, während der gleichaltrige Joshua die Pizzabrötchen am besten fand. Die elfjährige Mandy mochte die Spaghetti am liebsten. Susanne Jackelbauer will mit „ihren“ Kindern Pizza backen. Dafür reicht aber die Zeit nicht. „Den Teig werde ich daher daheim machen“, sagt die Kursleiterin.

Den Yoga-Kurs, den die Lehrerin Theresa Palz dienstags nachmittags für eine Stunde hält, besuchen 13 Kinder der fünften und sechsten Klasse. Es sind etwa gleich viele Jungen wie Mädchen, alle zwischen zehn und zwölf Jahren. Palz ist seit vergangenem Jahr an der EKS und unterrichtet Deutsch und Biologie. Yoga für Kinder gestaltet sie spielerischer als den Unterricht bei Erwachsenen. Dazu gibt es besondere Geschichten, wie die vom Besuch in den USA bei den Indianern, wo auf Kommando verschiedene Yoga-Stellungen geübt werden.

Elf Kinder kommen regelmäßig donnerstags in die Schach-AG von Horst Stockmann, dem Vorsitzenden der Bürstädter Schachfreunde. Es sind nur Jungen zwischen zehn und zwölf Jahren. Wenn er verhindert ist, wird Stockmann von seinem Schachfreund Rolf Nagel vertreten. Mit einem Schachbrett an der Schultafel stellt dieser aus einem Lehrbuch Spielsituationen dar und erklärt den Jungs, dass Schach vom Nachdenken lebt. „Wichtig ist es, zu klären, ob es eine Bedrohung vom Gegner gibt“, sagt der Schachlehrer. Er hofft, dass der eine oder andere später zum Schachclub findet, um dort zu spielen. Er weiß, dass es in diesem Alter schwierig ist, sich über längere Zeit zu konzentrieren und ist sehr geduldig.

Das Ganztagsangebot an der EKS ist sehr interessant und vielfältig, jedes Kind findet hier etwas für sich. Im kommenden Schuljahr bieten dann der Real- und Gymnasialzweig Halb- und Ganztagsklassen für die Kinder der Jahrgangsstufen fünf und sechs an.