FSJ

FSJ

FSJ-Kräfte packen an der Erich Kästner-Schule Bürstadt mit an

Denise Schwach hat zum Schuljahresbeginn an der Erich Kästner-Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr begonnen und bereut ihre Entscheidung nicht. (Von Oliver Lohmann BÜZ 31.8.2019)

Denise Schwach ist sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung, ein FSJ an ihrer früheren Schule zu machen. (Foto: Thorsten Gutschalk)

Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) ist keine Beschäftigung, mit der junge Menschen nur eine Zeit überbrücken wollen, in der sie vielleicht nichts Besseres zu tun haben. Und es ist auch kein Job, bei dem man die Füße baumeln lassen kann. Nicht wenige machen ein FSJ an einer Schule, um dort wichtige Erfahrungen zu sammeln – Denise Schwach hat zum Schuljahresbeginn an der Erich Kästner-Schule (EKS) begonnen und bereut ihre Entscheidung nicht.

Nomen ist nicht immer auch Omen: Die 20 Jahre alte Denise Schwach ist eine starke Frau. Denn sie muss sich bei den Kindern der EKS durchsetzen, und das gelingt ihr. Sie muss beispielsweise dafür Sorge tragen, dass der die Mittagspausen in der Mensa ordentlich ablaufen. Bei bis zu 140 Kindern, die in drei Phasen für das Essen anstehen, ist da schon was zu tun. Die Mädchen und Jungen müssen schließlich rechtzeitig anstehen, ihr Geschirr zurückbringen und den Stuhl an den Tisch schieben. Außerdem hat Denise Schwach auch „Busaufsicht“: „Da darf nicht gedrängelt werden. Die Kinder müssen in einer Reihe gehen“, erklärt sie. Und wer sich nicht benimmt, den muss die FSJ-Kraft melden.

Die junge Frau, die selbst Schülerin an der EKS war, hilft auch im Unterricht, bei den fünften Klassen. „Die FSJlerin unterstützt die Lehrer in festen Stunden und bei Bedarf. Es geht darum, dass sie den Schülern beim selbstständigen Lernen hilft und sie anleitet. Die fachliche Hilfe leistet natürlich die Lehrkraft“, erläutert Schulleiterin Stephanie Dekker. Denise Schwach habe auch schon eine sechste Klasse bei einem Ausflug als zweite Aufsichtsperson begleitet. Und ihre Tätigkeit ist mit diesen Aufgaben noch nicht beendet. Wenn sie nicht im Unterricht hilft oder Aufsicht übernimmt, dann packt sie in der Verwaltung mit an. Sie geht ans Telefon, kopiert, sortiert Post oder arbeitet am Laptop.

Probetag

Wer sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Erich Kästner-Schule interessiert, kann sich einen Tag lang informieren. Dazu muss man sich bei der Schule anmelden. Kontakt per Telefon 06206-155210 oder erich-kaestner-schule@kreis-bergstrasse.de. (olo)

Schulleiterin Dekker ist mit der Leistung der FSJ-Kraft sehr zufrieden: „Ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen. Hervorragend.“ Ein Vorteil ist, dass sie sich an der Schule auskennt, vor drei Jahren machte sie hier einen sehr guten Realschulabschluss. „Es ist schön, wieder auf seiner früheren Schule zu sein. Ich werde von den Lehrern auch voll akzeptiert“, sagt die in Hofheim lebende junge Frau. Die FSJ-Zeit ist für Denise Schwach nicht nur eine lehrreiche Zeit, sie kann es sich auch auf ihr Fachabitur anrechnen lassen, den schulischen Teil hat sie bereits an der Bensheimer Karl-Kübel-Schule absolviert. Dort wurde sie auch auf die FSJ-Stelle an der EKS aufmerksam, es gab einen Werbe-Aushang. „Ich fühle mich hier wohl, und meine Arbeit macht mir Spaß“, versichert die 20-Jährige. Sie kann es anderen jungen Menschen nur empfehlen, auch ein FSJ zu machen.

Was sie im Anschluss macht, ab Sommer 2020, steht noch nicht fest. „Entweder etwas im kaufmännischen Bereich oder zum Zoll oder Lehrerin“, sagt sie. Schulleiterin Dekker legt ihr natürlich eine Tätigkeit als Lehrkraft nahe.

Die Direktorin ist zufrieden, dass sie wieder auf FSJ-Kräfte zurückgreifen kann, denn zuletzt war es schwierig geworden, junge Leute dafür zu bekommen – auch, weil es weniger Schulabgänger gab, für die ein soziales Jahr in Frage kommt. Erfreulicherweise beginnt am 1. September eine zweite Person den einjährigen Dienst an der EKS. Das ist zur Abwechslung ein junger Mann. Dass er später anfängt, ist für Dekker nicht schlimm. Im Gegenteil, Denise Schwach könne die zweite FSJ-Kraft anlernen. „Auch dieser ist ein ehemaliger EKS-Schüler. Das ist von Vorteil. Gut ist auch, dass bei beiden ein zeitlicher Abstand zwischen Schulbesuch und sozialem Jahr ist“, urteilt Dekker. Denn direkt von der Schule dort als FSJler weitermachen, findet sie nicht so sinnvoll.

Und noch ein dritter Ehemaliger unterstützt die EKS derzeit an drei Wochentagen nach Kräften: ein Verwaltungspraktikant, der jetzt auf die Karl-Kübel-Schule geht. Offenbar haben die meisten angenehme Erinnerungen an ihre Zeit an der Gesamtschule.